Münchner Zentrum für antike Welten
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Daniela Heilmann M.A.

Doctoral Fellow: April 2013 - März 2016
Focus Area: Constructions of Elites 

Dissertationsprojekt

Bestattungssitten der balkanischen Eisenzeit des 8.-5. Jh. v. Chr. zwischen Glasinac, Donau und Rhodopen

Seit dem Ende des Neolithikums werden auf dem Gebiet des heutigen Bosnien, Serbien, Kosovo und Makedonien Grabhügel mit Brand- oder Körperbestattungen konstatiert und bis zum Ende der Eisenzeit wurde an dieser Art, die Toten zu beerdigen, festgehalten. Innerhalb der sich immer wieder überliefernden Bestattungssitten kommt es zum Beginn des 8. Jh. v. Chr. zu einem Wandel bei der Auswahl der Beigaben. Durch die regelhafte Verwendung des Werkstoffs Eisen scheinen althergebrachte soziale Strukturen in Bewegung zu geraten. Vor allem am Glasinac, einer Hochebene östlich des heutigen Sarajevo, tauchen Kriegergräber auf, die sich vom Gros der Gräber durch die Beigabe von mehreren Waffen sowie Bronzegeschirr unterscheiden. Ab der Mitte des 5. Jh. v. Chr. sind wiederum einschneidende Veränderungen sichtbar, denn eine neue Art herausragender Gräber lässt sich im heutigen Serbien und Makedonien fassen: die sogenannten „Fürstengräber“, welche vor allem durch die zahlreichen Goldbeigaben Aufmerksamkeit erregten.
Durch die Untersuchung der Bestattungssitten und der Beigabenausstattungen über einen Zeitraum von vier Jahrhunderten hinweg soll der Dynamik der Entstehung und des Niedergangs von eisenzeitlichen Gesellschaftszentren am Zentralbalkan nachgegangen werden.