Münchner Zentrum für antike Welten
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Julian Hollaender M.A.

Doctoral Fellow: November 2015 - Oktober 2018
Focus Area: Constructions of "the Beautiful" 

Dissertationsprojekt

Flüsse und ihre Götter in der römischen Kaiserzeit

Flüsse werden in antiken Kulturen aufgrund der ihnen innewohnenden Ambivalenz (Kulturbringer vs. Bedrohung) nicht nur als naturräumliches Element, sondern auch in Form eines immerwährenden transzendenten Wesens gedacht.
Unter diesen Voraussetzungen möchte ich die Konzeption der hieraus abgeleiteten Flussgötter unter Berücksichtigung der verschiedensten Quellengattungen auch aus religionsgeschichtlicher Perspektive betrachten. Ziel meines Projektes ist es, unterschiedliche Konzepte der Ästhetik und Semantik von Flussgöttern in der Antike zu beobachten. Vorausgehend müssen zentrale Verständnisaspekte der göttlichen Flusspersonifikation, ihrer Handlungsmöglichkeiten und der ihnen entgegengebrachten kultischen Verehrung in einem breiteren zeitlichen Rahmen beschrieben und analysiert werden, auch über die Grenzen der archäologischen Zeugnisse. Exemplarisch werden die verschiedenen Quellengattungen miteinander verglichen, um somit einen weiteren Baustein zum Verständnis von Ikonographie, Semantik und Umgang mit Naturgottheiten zu gewinnen. Aus archäologischer Sichtweise interessieren mich – neben der Umsetzung dieser Konzepte in der Bildkunst der römischen Kaiserzeit – auch die Zeugnisse kultischer Praxis. Beide Kernfragen möchte ich anhand literarischer, epigraphischer und archäologischer Quellen in gut kontextualisierbaren Fallbeispielen behandeln.
Damit kann die Arbeit einen Beitrag zu einem neuen Verständnis von Naturgottheiten, insbesondere von Flussgöttern in der antiken Lebenswelt leisten.