Münchner Zentrum für antike Welten
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Sinologie

Biographien der sogdischen Eliten in Nordchina im 6. und 7. Jh. n. Chr.

Förderungszeitraum: April 2014 - März 2017
 
Ziel des Dissertationsprojekts ist der Entwurf von Biographien der Sogdier in Nordchina im 6. und 7. Jh. Anhand dieser soll nachvollzogen werden, wie die Sogdier zu einer Elite von Kaufleuten in China aufstiegen. Hierfür werden erstmals durch die Kombination der Epitaphtexte mit den Charakteristika der Epitaphsteinen die Selbstwahrnehmung und Selbstkonstruktion der Sogdier beleuchtet, diese mit den u.a. aus chinesischen Schriftquellen gewonnenen Informationen über die Konstruktion der sogdischen Eliten in Verbindung gesetzt und die archäologischen Zeugnisse von Sogdiern aus einer sozioökonomischen Perspektive bewertet.

Auf diesem Wege soll mitunter die Hinfälligkeit der "Sinisierungsthese", d.h. der Assimilation der Sogdier in wenigen Generationen in China, aufgezeigt werden. Der oftmals unzureichend kritische Rückgriff auf die verzerrte sinozentrische Sichtweise der chinesischen Geschichtswerke trägt heute wie auch damals zu einer Konstruktion der Vergangenheit bei, die überprüft und in Frage gestellt werden muss. Umso interessanter ist dies, da die herrschende chinesische Dynastie letztlich selbst zu gutem Teil aus ausländischen Eliten bestand und noch lange nach ihrer Machtergreifung vorzugsweise ihre türkische Identitat pflegte.