Münchner Zentrum für antike Welten
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Alte Geschichte

Discordia civium. Soziopolitische Spannungen und Konflikte auf munizipaler Ebene im Römischen Reich

Förderungsbeginn: November 2015
 
In meinem Dissertationsprojekt möchte ich Konflikte untersuchen, die sich in der Kaiserzeit im politischen Geschehen außerhalb Roms und somit unterhalb des Senatoren- und Ritterstandes entfalteten. Im Zentrum der Arbeit stehen Konflikte von öffentlichem Interesse auf städtischer oder provinzialer Ebene, die von einzelnen Akteuren ausgehen und von (lokal-)gesellschaftlicher Bedeutung sind.
Epigraphische, papyrologische und literarische Quellen bilden die Grundlage der Untersuchung. Neben der textimmanenten Überlieferung von Spannungen, die in allen drei Gattungen greifbar ist, bieten Inschriften in Form von Streichungen einzelner Namen, den Rasuren, sozusagen textemanente Zeugnisse für Konflikte. Insbesondere diese Inschriften eröffnen die Diskussion der Öffentlichkeitswirksamkeit munizipaler Spannungen und der damnatio memoriae abseits des Kaisers und hoher Amtsträger. Die Kombination der Quellen ermöglicht einen chronologisch wie geographisch breiten Befund, der ein differenziertes Bild der munizipalen Konfliktkultur und ihrer Erinnerung erwarten lässt.