Münchner Zentrum für antike Welten
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Alte Geschichte

Studien zur politischen Netzwerkstruktur des frühen Hellenismus

Förderungszeitraum: April 2013 - März 2016
 
Mit Hilfe einer interdisziplinären Methode, die auf den Begriffen Netzwerk, Macht, Identität und Handlungsfähigkeit basiert und in die unter Anderem Elemente der Systemtheorie, der Akteur-Netzwerk-Theorie, sowie der naturwissenschaftlichen Netzwerk-Theorie eingeflossen sind, nimmt dieses Dissertationsprojekt die vielfältigen Entwicklungen, die Alexander der Große im politischen Kosmos der griechisch-sprachigen Welt ausgelöst hat, konzeptuell neu in den Blick und entwirft anhand ausgewählter Fallstudien die komplexe Dynamik der machtpolitischen Entwicklungen in der Diadochenzeit auf der Ebene subtiler Machtpolitik. Anhand von Theophrasts /Charakteren/, der /Kyropädie /Xenophons, sowie der historiographischen, biographischen und epigraphischen Quellen zur Diadochenzeit werden dabei verschiedene Ebenen politischer Interaktion analysiert. Stadt- und hofinterne Kommunikationsräume werden hierbei durch die methodische Gleichbehandlung vergleichbar gemacht, sowie gegenseitige normative Kontrollprozesse auf Identitätsebene herausgearbeitet. Es zeigt sich dabei, dass sich die Diadochenzeit nicht nur als Epoche des makropolitischen Chaos und des ,state building' historiographisch fassen lässt, sondern auch als identitätspolitisches Spannungsfeld, dem alle Akteure gleichermaßen unterworfen sind.