Münchner Zentrum für antike Welten
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Vorderasiatische Archäologie

Untersuchungen zur Genese und Entwicklung der Unterstädte luwisch-aramäischer Zentren im historischen Kontext

In der Folge des Verfalls der spätbronzezeitlichen Staatenwelt in Vorderasien etablierte sich eine Reihe unabhängiger Fürstentümer in Südanatolien, der nördlichen Levante und Obermesopotamien (z.B. Que, Palastin, Karkemiš oder Bit-Adini). Die Geschichte dieser Kleinstaaten war sehr bewegt, wozu teilweise die aus Anatolien zugewanderten luwischen Eliten oder ägäische Gruppen und aramäische Stämme beitrugen. Ab dem Ende des 10. Jahrhunderts v. Chr. expandierte zudem das wiedererstarkte Neuassyrische Reich nach Westen.
Viele Forscher haben sich bereits mit verschiedenen Aspekten (z.B. Bildkunst, Architektur, Stadtplanung) der luwisch-aramäischen Fürstentümer beschäftigt. Die teilweise sehr weitläufigen Unterstädte, in denen der Großteil der Bevölkerung dieser Staaten bzw. Provinzen gelebt haben dürfte, sind hingegen erst seit kurzem Gegenstand intensiverer Forschung. Zu diesem Thema will ich in Form einer Untersuchung zur Genese und Entwicklung der Unterstädte luwisch-aramäischer Zentren im historischen Kontext beitragen.
Ausgangspunkt dieser Studie sollen die Ergebnisse der jüngsten Ausgrabungen in Sirkeli Höyük (antik: Kisuatni?) und Tell Ḥalaf (antik: Gūzāna) sein. Die Ergebnisse der Ausgrabungen in den Unterstädten dieser beiden Fundorte bieten die Möglichkeit die stratigrafischen Entwicklungen der frühen und mittleren Eisenzeit an zwei luwisch-aramäischen Fundorten, die sich nicht nur aufgrund ihrer geographischen Lage, sondern auch der sie bewohnenden Ethnien und der regionalen historischen Entwicklungen unterschieden, miteinander zu vergleichen. Die aus diesen Betrachtungen ableitbaren Modelle zu den in Folge der politischen Ereignisse wirkenden Trans- oder Akkulturationsprozesse sollen weitergehend auch Basis einer kritischen Evaluation der Interpretation vergleichbarer Befunde in anderen luwisch-aramäischen Unterstädten sein.