Münchner Zentrum für antike Welten
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Ägyptologie

Bittplätze an Tempeln in den Oasen der Westwüste Ägyptens vom 7. Jh. v. Chr. bis zum 4. Jh. n. Chr.: Ihre Architektur, ihre Darstellungen und ihre Bedeutung

Förderungszeitraum: Dezember 2014 - Oktober 2017
 
Was stellte ein Tempel im Leben der einfachen Leute dar und welche Bedeutung besaßen Orte des Gebets in Tempelnähe für die Bevölkerung Ägyptens?
In der geplanten Arbeit soll eine Untersuchung der Bittplätze (Orte des individuellen Gebets) an den Tempeln der westlichen Oasen Ägyptens durchgeführt werden. Das Hauptziel ist es die Häufigkeit der Bittplätze (gebräuchlicher „Gegentempel“), ihre Verortung an den Tempeln, die Vielfalt der Architektur und ihre Bedeutung für die altägyptische Bevölkerung zu erforschen. Durch die Integration in größere Anlagen und ihren „Annex-Charakter“ standen Bittplätze bisher lange im Schatten der gut erforschten Göttertempel. Eine systematische und methodische Untersuchung steht noch aus. Auf der Basis einer eingehenden Literaturrecherche werden die Architektur, die bildlichen Darstellungen (Graffiti und Reliefs), und die materiellen Spuren sowie die textlichen Quellen vor Ort epigraphisch und fotografisch aufgenommen. Mit Hilfe der gesammelten Daten sollen in einem zweiten Schritt die Bittplätze der Oasentempel mit denen des Niltals, aber auch mit ähnlichen Strukturen an gräco-ägyptischen Heiligtümern verglichen werden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede und somit die essentiellen Elemente und schließlich die Funktion(en) der Bittplätze herauszustellen. Die angestrebte umfassende induktive und komparative Analyse der Bittplätze zielt darauf ab, auch den Ideenaustausch und den Transfer von religiösen Konzepten hinter den Bittplätzen im Raum Ägypten und Mediterraneum zu untersuchen.