Münchner Zentrum für antike Welten
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Assyriologie

Untersuchungen zur Sozialstruktur im Alten Mesopotamien – Zur rechtlichen und sozialen Stellung von Sklaven und anderen gewaltunterworfenen Gruppen in der altassyrischen Zeit (2000–1750 v.Chr.)

Förderungsbeginn: April 2018

Sklaven und ihre soziale und juristische Stellung im Alten Mesopotamien waren bereits Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Altorientalistik, die altassyrische Zeit fand bisher jedoch wenig Beachtung. Ziel meiner Arbeit ist es, neben der Rolle die Sklaven und gewaltunterworfene Personen im privaten Rahmen spielten, auch ihre Rolle im Rahmen des Handelssystems sowohl als Handelsgut als auch als Arbeitskraft zu untersuchen.
Als Untersuchungsgrundlage dienen in erster Linie die schriftlichen Quellen der altassyrischen Zeit. Eine wichtige Analysemöglichkeit bieten vor allem die bisher publizierten Archive der Kaufmannsfamilien, in denen sich neben zahlreichen Kaufurkunden und familienrechtlichen Dokumenten auch Briefe finden, die den Schriftverkehr der Händler untereinander sowie mit ihren Familien dokumentieren. Das umfangreiche Textmaterial lässt bereits nach einem ersten Überblick erkennen, dass Sklaven/gewaltunterworfene Personen in unterschiedlichen Zusammenhängen und Rollen in Erscheinung treten. Als Rechtsobjekt konnten sie veräußert, verpfändet oder vererbt werden. Sklaven/gewaltunterworfene Personen treten aber auch als Rechtssubjekt in Erscheinung: zum Beispiel als Vertragsparteien oder als Zeugen. In diesem Kontext ist insbesondere die Frage interessant, wie Sklaven in das altassyrische Handelssystem integriert waren, als Handelsgut, als Handelspartner oder als Mitarbeiter einer „Handelsfirma“.