Münchner Zentrum für antike Welten
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Lisa Schenk M.A.

Doctoral Fellow: April 2016 - März 2019
Focus Area: Constructions of "the Beautiful"

Dissertaionsprojekt

Das Thema „Tanz“ in der hellenistischen Rund- und Reliefplastik. Bewegungsmotive und ihre Intentionen

Der Tanz begleitet die Menschheit seit Anbeginn der Zeit und gilt seit jeher als ein wesentliches Mittel, um mit dem Körper zu kommunizieren. 
Wirft man einen Blick in die zeitgenössische Anthropologie, so wird davon gesprochen, dass in Tanzbewegungen ein menschliches Selbstverständnis ästhetisch repräsentiert und vermittelt wird, in dem der Mensch als Interpret und Gestalter seiner Welt auftritt. 
Angesichts zahlreicher bildlicher Darstellungen muss der Tanz in der antiken Gesellschaft eine wesentliche Rolle gespielt haben. Was aber ist Tanz in der antiken Bildwelt und was vermitteln die plastischen Tanzdarstellungen? Ziel des Dissertationsprojekts ist, Merkmale von Tanzdarstellungen in der hellenistischen Rund- und Reliefplastik herauszuarbeiten. Denn gerade die Plastik dieser Epoche bietet aufgrund ihres Facettenreichtums und neuartiger Darstellungsmöglichkeiten eine aufschlussreiche Materialgrundlage zur Untersuchung von Tanz als Mittel der Ästhetisierung von Bewegung. Ein grundsätzliches Problem, das in den bisherigen Forschungen noch nicht zufriedenstellend thematisiert wurde, stellt die Schwierigkeit dar, tanzende Figuren hellenistischer Zeit als solche zu identifizieren.
Die fundamentalen Fragen der Arbeit sind, welche tänzerischen Bewegungsmotive sich in der hellenistischen Plastik fassen lassen, wie diese klassifiziert werden können und was die Darstellungsabsichten sind. Dazu soll ein neues wegweisendes Klassifizierungsmodell entwickelt werden, wobei ich der Frage nachgehe, wie bei statischen Figuren Dynamik visualisiert wurde. Hierbei gilt es, tanzende von nicht-tanzenden Figuren zu unterscheiden, um Grenzen der Erkennbarkeit von Tanz in der Bildkunst aufzuzeigen sowie den Intentionen und Funktionen der Darstellungen auf die Spur zu kommen.