Münchner Zentrum für antike Welten
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Sophie Hüdepohl M.A.

Doctoral Fellow: April 2016 - März 2019
Focus Area: Organisation of Coexistence

Dissertationsprojekt

Das spätrömische Guntia / Günzburg. Die Gräberfelder an der Ulmer Straße und in der Oberstadt sowie das spätrömische Kastell

Die zentralen Fragestellungen meiner Dissertation gehören zu den großen Themenkomplexen der Kontinuität zwischen Spätantike und Frühmittelalter und der Gesellschaftsstruktur im spätantiken Bayern. Zahlreiche Fundplätze in der damaligen Provinz Raetia secunda zeigen, dass es hier zwischen dem Ende des Imperium Romanum und den Anfängen des Frühmittelalters keine abrupte Zäsur gab. Im Gegenteil fand ein kontinuierlicher Austausch zwischen den verschiedenen Kulturgruppen statt. Einer dieser Fundplätze ist der spätrömische Militärplatz Guntia / Günzburg in Bayerisch-Schwaben, dessen archäologische Zeugnisse zur Spätantike ich in meiner Doktorarbeit untersuche. Guntia befand sich an der nördlichen Grenze der spätantiken Provinz Raetia secunda, die entlang des sog. Donau-Iller Limes verlief. Die wichtigsten Fundstellen zur Erforschung der Spätantike stellen hier zwei Kastellfriedhöfe des späten 3. bis 5. Jhs. n. Chr. dar. Einige Befunde des spätantiken Kastells und Siedlungsfunde ergänzen die archäologischen Quellen. Von besonderem Interesse für die übergeordneten Fragestellungen sind Gräber mit Beigaben aus dem germanischen Kulturkreis, die eine exemplarische Untersuchung der Koexistenz von Römern und Germanen an der spätantiken Grenze des Imperium Romanum ermöglichen und als Ausgangspunkt für überregionale Untersuchungen dienen. Neben den archäologischen Funden und Befunden ziehe ich zur Auswertung historische Quellen sowie die Ergebnisse naturwissenschaftlicher Analysen heran (14C-Analysen, Dendrochronologie sowie die anthropologische Untersuchung der Skelette).